Ehrenmal auf dem Dorn

Das Ehrenmal auf dem Dorn gedenkt der Opfer und gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs aus Altenkirchen, sowie der jüdischen Bürger Altenkirchens, die im Dritten Reich infolge des Holocaust umgebracht wurden oder in der Verfolgung starben.

Das Ehrenmal wurde als Kriegerdenkmal auf Initiative des damaligen Kriegervereins von Architekt Reinhardt aus Köln entworfen und mit Spendengeldern der Altenkirchener Bürger und ortsansässiger Firmen gebaut.

Der Kriegerverein „Fürst Blücher“ wurde im Juni 1872 zur Erinnerung an den Sieg des Norddeutschen Bundes über die Franzosen im Deutsch-Französichen Krieg gegründet und hatte nach der Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg wesentlichen Einfluss auf die damaligen Entscheidungen des Altenkirchener Stadtrates.

Das Kriegerdenkmal sollte dabei auf das Heldentum der Soldaten im Ersten Weltkrieg, die nach Kriegsende zu Helden von ehrenvollem Kampf, Opferbereitschaft und Treue zum Vaterland stilisiert wurden, hinweisen. Es wurde beschlossen, am Kriegerdenkmal die Inschrift „Unsern Helden“ anzubringen.

Neben den gesammelten Spendengeldern führte der Kriegerverein zur Finanzierung des Denkmals im Frühjahr 1925 mehrmals ein Theaterstück auf, so dass die Grundsteinlegung des Ehrenmals bereits 1926 erfolgen konnte.

Nur ein Jahr später wurde am 26. Juni 1927 die offizielle Einweihung vorgenommen.

Waren früher nur die Namen der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs benannt, sind aktuell auf den Tafeln die Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege sowie die Namen der jüdischen Opfer des Zweiten Weltkriegs angebracht.

Zum Gedenken an die Opfer wird am Volkstrauertag eines jeden Jahres am Ehrenmal durch die Stadtväter ein Kranz niedergelegt. Das Ehrenmal ist auch Treffpunkt des Schützenvereins Altenkirchen beim Auftakt des jährlichen Schützenfestes.

Im Laufe der Jahre geriet das Ehrenmal mehrmals in die Schlagzeilen. So stimmte der Stadtrat im Herbst 1976 der Anbringung einer Gedenktafel für eine SS-Division am Ehrenmal zu, was zu heftigen Kontroversen bei der Bevölkerung, in den Tageszeitungen, im Rundfunk und sogar in der Fernsehberichterstattung führte. Der Antrag wurde daraufhin im Januar 1977 wieder zurückgezogen.

Schlagzeilen machte das Ehrenmal auch im Juni 2017, als man den Diebstahl aller Bronzetafeln entdeckte. Diese wurden im Juni 2018 durch Alugussplatten ersetzt. Die Täter konnten nicht ermittelt werden.

Weitere Informationen zu diesem Objekt erhalten Sie bei einer Stadtführung durch das historische Altenkirchen oder beim Besuch im Historischen Quartier.